Freitag, 20. Mai 2011

Im Harz

Kaum aus Hannover zurück, hat Diego sich mit einem seiner Herrchen und seiner "anderen Oma" schon wieder auf den Weg in den Harz gemacht, wo er ein paar schöne und erholsame Tage verbracht hat.


Da es mit Diegos Fahrkünsten nicht allzu weit her ist, durfte er es sich nach einer kurzen Stippvisite auf dem Fahrersitz dann in seinem Kennel gemütlich machen und das Herrchen musste fahren.


Vor Ort haben wir eine idyllische Bilderbuchlandschaft mit hutzeligen alten Bergbaustädtchen und kleinen Kurorten vorgefunden, die sich auch als Vorbild für jede Modelleisenbahnanlage bestens gemacht hätte.


Ob der überaus sensible Hund sich wohl auch mit der Frage beschäftigt hat, wann in diesem vergessenen Winkel des "alten Westens" denn vormals die Zeit stehengeblieben ist, kann das berichterstattende Herrchen natürlich nicht beurteilen.


Dem grüblerischen Herrchen selbst ist aber deutlich aufgefallen, dass der Look der 70er und 80er Jahre hier unter einem besonderen Schutz zu stehen und danach nicht allzuviel nachgekommen zu sein scheint. Irgendwann muss der Harz wohl aus der Mode gekommen sein...
Somit stehen leider auch viele Hotels, Restaurants und Privathäuser leer.


Diese Rückwärtsgewandtheit hatte aber auch ihre Vorteile: Herrchen, seine Mama und der Hund hatten ihre Ruhe, weil eigentlich nix los war und das Herrchen und selbst seine naturgemäß lebensältere Mama konnten sich zwischen den wenigen unentwegten Harzurlaubsgreisen mal so richtig jung fühlen.


Mit unserer hundefreundlichen Unterkunft (Link) haben wir einen echten Glücksgriff getan, denn sie ist seit den 70er Jahren eben doch behutsam modernisiert worden, ohne dass der Charme und Charakter des Hauses verändert wurde. Die Pension mit schönem Hallenbad, Sauna etc. liegt oberhalb von Bad Grund am sonnigen Südhang nahe am Wald, ist preiswert, liebevoll geführt und sehr gepflegt.


Herrchen und Hund hatten ein geräumiges Doppelzimmer mit großem Balkon für sich, so dass der Hund es sich wahlweise bei Herrchen im Bett, auf dem anderen Bett...


...oder "seinem" Sofa bequem machen konnte.


Draußen hat das hasenfüßige Herrchen den Hund lieber öfter als gewohnt an der Leine behalten, da dieser überzeugte Bedenkenträger im dichten Wald hinter jedem dickeren Baum mindestens ein Rudel Rehe oder eine mehrspurige Bundesstraße vermuten musste und er sich sicher war, dass die steilen Hänge vom sportiven Hund zwar sicherlich mit Leichtigkeit bewältigt worden wären, er selbst sich bei der Verfolgung des Hundes aber mindestens einmal das Genick gebrochen hätte.


Außer dichtem, dunklem Tann haben wir auch sonnige, blumenübersäte Wiesen vorgefunden,...


...die allerdings von unheimlichen, rotbraunen Riesenviechern belagert wurden:


Dafür, dass das Harzer rote Höhenvieh dem Aussterben nur knapp entgangen ist und jetzt in wenigen Exemplaren gehegt und gepflegt wird, hat es auch in der neugierigen Jungbullenversion bei dem sonst so mutigen Hund mächtig Eindruck gemacht.


Für alle, die es ruhig und "retro" mögen und etwas mutiger als "Herrchen Hasenfuss" sind, ihren Hund auch in unbekanntem Gelände mal abzuleinen (oder die es ertragen können, dass der Fifi eben auch mal an der Leine bleibt), ist der Harz ein guter Tipp für schöne und erholsame Tage.

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